Können Sie sich vorstellen, einen ganzen Tag lang einfach nur zu spielen? Genau das haben 17 Frauen und 1 Mann im Kaleidoskop Spielkurs getan. Der Tag begann an einem Buffet der besonderen Art: Anstelle von Häppchen lagen auf den Tischen die unterschiedlichsten Geschicklichkeitsspiele. Mit grossem Interesse haben die Frauen Schwirrringe, den Devilstick und andere Jonglierspielzeuge ausprobiert. Dabei konnten sie im Verlauf des Tages so manches Erfolgserlebnis verbuchen. Edith und Berni Hehlen, beide Primarlehrer in Herznach, sie zudem Spielpädagogin, betonten den Wert des Spielens. Wer in den KiK-Stunden mit den Kindern spielt, vergeudet keine wertvolle Zeit. Im Gegenteil! Gerade beim Spielen geschehen wichtige Prozesse zur Gruppenbildung. Zudem kann die Leiterin bei den Spielen viel über die Sozialkompetenz eines Kindes herausfinden. Die zahlreichen Spiele mit dem grossen Fallschirm gehören zu den kooperativen Spielen. Nur wenn alle sich für das gleiche Ziel einsetzen, kann die Aufgabe gemeistert werden. So schaffte es die Gruppe wirklich, einen Putzkessel, der auf dem Fallschirm lag, aufzustellen und obendrein vorher noch einen Würfel oder einen Schaumstoffball in diesen Kessel zu befördern. Oder einen Ball gleichmässig auf dem Schirm im Kreis umherrollen zu lassen. Die Teilnehmenden lernten lustige Kreisspiele kennen, bei welchen die Kinder sich wunderbar entspannen und trotzdem konzentrieren.
Die Kennenlernspiele haben wundervolle Namen wie: Lügenportrait, Lebenskreuzwort oder Aura. Etwas Mut braucht es beim Blindflug. Faszinierend war es auch, zwei Flubas im Kreis umherzuwerfen. Der Fluba (Fluryballon) ist eine eigenwillige Erfindung von Herrn Flury. In den äusseren Ballon wird ein gleich grosser Innenballon gesteckt. Dieser wird mit etwas Wasser gefüllt. So ändert der Fluba, geworfen oder mit dem Fuss gespielt, ständig seine Richtung. Aber auch ruhige Hosensack-Spiele haben nicht gefehlt: Wer keine Karten oder Gesellschaftsspiele zur Hand hat, kann mit ein paar Würfeln und Streichhölzern spannende Glücksspiele spielen. – Glück hatten auch die Teilnehmenden an diesem kurzweiligen Kurs! Durften sie sich doch stundenlang ins Spiel versenken und erhielten für die eigene Praxis einen ganzen Ordner mit gegen 100 präzise erklärten Spielen.
Sonja Glasbrenner
Pfarrerin in Gränichen