1. und 15. September 2012

 
Alles hängt am Faden der Beziehung!
Den Kindern «life» zu erzählen bringt viel mehr als die tollste Hör-CD oder der prächtigste Film, denn Kinder und Erzählperson stehen in einer Beziehung; Kinder benötigen ein Gegenüber, sie suchen den Blickkontakt. Jedes Kind hat seinen Einfluss auf die Gruppe.

Diese Erkenntnis vermittelte der Kursleiter Ueli Friedinger den Teilnehmerinnen des Kaleidoskop Kurses «Mit Kindern feiern, beten, Rituale entwickeln» in Aarau.

Jede Feier hat ihren eigenen Ablauf. Um den zu veranschaulichen, rollte Ueli Friedinger eine Papierrolle auf dem Boden aus. Darauf wurden die einzelnen Elemente einer Feierstunde platziert, symbolisch dargestellt mit nach oben offenen Gefässen. (Das soll daran erinnern, dass sich die Leiterin getrost von oben, von Gott, füllen lassen darf.) Auch der Kummerkratten hat seinen Platz. Es gibt keinen Standard-Ablauf. Gewisse Bausteine sind unerlässlich, andere kommen nicht jedes Mal vor. Ihre Reihenfolge lässt sich verschieben. Dass die Begrüssung nicht zum Schluss und die Verabschiedung nicht zu Beginn kommen, ist allen klar. Einen wichtigen Raum im Ablauf nimmt die Geschichte, das gute Wort Gottes, ein. Dafür legte Ueli ein glänzendes Paket auf die Ablaufs-Rolle. Wie wir erzählen können, war jedoch nicht Thema in diesem Kurs. Dafür gibt es den Kurs «Erzählen».

Kaleidoskop Kurs in Aarau: Mit Kindern feiern, beten, Rituale entwickeln

Parallel zur Ablaufs-Rolle kam der Beziehungsfaden zu liegen, dargestellt durch ein rotes Seil. Damit konnten die Teilnehmerinnen auch bildlich sehen, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen immer den Ablauf einer Stunde mitbestimmen.

Die beiden Samstage (1. und 15. September 2012) boten für Ueli Friedinger eine weitere Gelegenheit, sein neues Kurskonzept mit Hilfe der Kursteilnehmerinnen zu testen.

Im Auftrag des KiK- Verbandes ist er daran, die bisherigen beiden Aspekte «Feiern» und «Beten» zu überarbeiten und neu als zusammengehörige Einheit zu gestalten. Wir hoffen, die neu erarbeiteten und praktisch erprobten Kursunterlagen werden bald den KursleiterInnen in den Kantonen als Hilfe zur Verfügung stehen.

Nebst kurzen Referaten gab es viele Gelegenheiten, sich untereinander auszutauschen. Die eigene Glaubensbiographie prägt mit, was wir den Kindern weitergeben. Erfreulicherweise waren an dem Kurs auch ein paar katholische Frauen dabei. Für jedes der Elemente einer Feier mit Kindern erlebten wir praktische Beispiele: Rituelle Formen des Ankommens und des Begrüssens, Beten gesprochen oder gesungen, Loben und Danken, Fürbitten, stille werden, Segnen und Verabschieden.

Jutta Bossard als Beauftragte der reformierten Landeskirche Aargau hat den Kurs nicht nur prima organisiert, sondern sie steuerte als Kursbegleitung immer wieder wertvolle Beispiele aus der Praxis bei.

Therese Dettwiler
KiK-Vorstand, Ressort Kaleidoskop

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