Das PH5 – seine örtliche und regionale Umsetzung!
Hilfreiche Impulse, Fragen und ein grundsätzlicher Vorbehalt
32 Kirchgemeinden waren vertreten, mit auffallend vielen jüngeren Frauen und Männern, die das Aarauer Bullingerhaus am Samstag, 17. September mehr und mehr füllten und belebten. Thema der diesjährigen Jahreskonferenz waren «die jungen Erwachsenen» intern PH5 genannt. Nach einer von traditionellen, besinnlichen Feier, kamen schon bald junge Leute zu Wort. Sie berichteten spontan und mit Begeisterung über ihre Erfahrungen im Religionsunterricht der Kantonsschulen in Aarau und Wettingen und über ihr Engagement am Projekt 72 h.
Impulsreferate weiteten den Blick der Ressortverantwortlichen für das Feld des PH5, welches die kirchliche Arbeit an kantonalen Schulen mit einschliesst. Viele der Ressortverantwortlichen reagierten überrascht erfreut und nahmen erstmals von der kirchlichen Arbeit an den Kantonsschulen Kenntnis. Gleichzeitig stellten sie aber auch die Frage, weshalb die Landeskirchen im Berufsschulbereich bisher überhaupt nicht präsent seien?
Es sei doch klar, dass auch die Berufsschüler Anspruch darauf hätten, in ihren Fragen um Werte, Religion und Lebenssinn von kirchlichen Fachpersonen begleitet zu werden.
Der von Thomas Gautschi verfasste Leistungsbericht über die Arbeit der Projektstelle PH5 und die darin formulierten Thesen konnten im zweiten Teil des Morgens in Dekanatsweise zusammen gestellten Gruppen diskutiert und Erfahrungen mit den landeskirchlichen Angeboten ausgetauscht werden. Das Fazit dieser Gruppengespräche ist eindeutig: Die Kirchgemeinden schätzen die Impulse, Angebote und die Begleitung durch die Projektstelle Ph5 ungemein und können sich überhaupt nicht vorstellen, darauf zu verzichten.
PH5 Drehscheibe unverzichtbar
Mehrere Ressortverantwortliche betonten, wie sehr sie die Arbeit von Thomas Gautschi, dessen Dienstleistungen und Support schätzen. Ohne diese Drehscheibe wäre die Weiterentwicklung der PH5 Arbeit in den Kirchgemeinden akut gefährdet, war die einhellige Meinung. Zumal sich die Kirchgemeinden schwer tun damit, die für die Aufbauarbeit im PH5 nötigen personellen und finanziellen Ressourcen freizustellen. Dringender Handlungsbedarf wurde in einer fachspezifischen Ausbildung für die PH5 Arbeit in den Kirchgemeinden geortet!
Grundsätzliche theologische Bedenken gegenüber «der Tauferinnerungsfeier»
Dass wir uns in unseren Gottesdiensten, in vielfältigen Formen an die Bedeutung der Taufe erinnern wollen, war unbestritten. Hingegen fand der im Reglement PH formulierte Passus eines fünften katechetischen Teils, verbunden mit einer Tauferinnerungsfeier, in den Kirchgemeinden keinen gefallen!
Pfr. Uwe Bauer, Hunzenschwil meinte prägnant: «Anstelle dieser Schnapsidee (spezielle Tauferinnerungsfeiern) brauchen wir Gottesdienste mit und für junge Erwachsene, welche dem Anspruch der Taufbestätigung gerecht werden, sie in ihren Fragen ernst nehmen und im Glauben stärken, bekräftigen!»
Nach der Mittagspause und dem feinen Essen welches uns durch Frauen und Männer des Effingerhorts zubereitet und serviert wurde, nahmen die Teilnehmenden in von jungen Erwachsenen gestalteten Ateliers Einblick in die aktuellen und spannenden PH5 Projekte: Die Zaaaf-Gottesdienste in Aarau, Das Netzwerk vitamin-k mit der Internetplattform www.vitamin-k.ch, das Hip-Hop Mädchentanzprojekt «roundabout», das Friedensförderungsprojekt PEACECAMP, die 11 vor 11 Gottesdienste in Oberentfelden, die Mitarbeiterkurse «pace 1-3» und die oekumenische kirchliche Arbeit an kantonalen Schulen, KAS.
Zum Abschluss der Tagung musizierten zwei junge Erwachsene aus der Stiftung Schloss Biberstein mit virtuellen Improvisationen auf Harwe, australischem Blashorn und Harmonium. Damit fand eine anregende und von jungen Erwachsenen massgeblich mitgestaltete Tagung einen stimmigen Abschluss, welcher auch Menschen mit einer Behinderung stimmig zu integrieren vermochte.
Fazit
Es bleibt noch viel Arbeit im PH5. Die Kirchgemeinden sind ganz verschieden unterwegs und meistern die Herausforderung der PH5 Arbeit ganz unterschiedlich. Religionsunterricht und Begleitung an den Kantonsschulen wecken Begeisterung und können noch besser vernetzt werden mit dem Leben der Kirchgemeinden. Die regionale Zusammenarbeit muss ausgebaut und verbessert werden; davon können vor allem die kleinen und mittleren Kirchgemeinden profitieren. Es darf als erfreulich gewertet werden, wie Vieles schon gelungen ist, das PH5 zunehmend an Profil gewinnt und dies guten Erfahrungen zu nächsten Schritten ermutigen.
Beat Urech